THEMEN-WORKSHOP (Workshop in der KZ- Gedenkstätte Dachau)
Lassen Sie mich den großen Unterschied zwischen meinen „Camera Obscura“ Workshops erklären, die ich in Schulen Europas, vor allem aber in Deutschland durchführe und meinem letzten Workshop in Dachau.
Das Ziel meiner Workshops ist es, den Schülerinnen und Schülern die Kunst der Fotografie mit der „Camera Obscura“ näherzubringen. Dabei lernen sie die unterschiedlichsten Schritte kennen, um eigene Bilder mit der von ihnen selbst erbauten Kamera machen zu können. Dieser Workshop ist demnach sehr praxisorientiert und basiert auf viel Handarbeit.
Meinen Teilnehmern gebe ich bestimmte Themen vor, mit denen sie sich beschäftigen. Bauwerke, Portraits oder Selbstportraits und andere unterschiedlichsten Objekte. Diese Elemente bringen am ehesten die Eigenschaften der „Camera Obscura“ Technik zum Vorschein.
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich die Schülerinnen und Schüler meist nur auf Portraitfotos beschränken. Dies liegt vor allem an den Wetterbedingungen, technischen Gründen, wie der Schulanlage, und vermutlich auch an der fehlenden Motivation, nach den richtigen Bildelementen zu suchen.
Am Ende des Workshops schaue ich mir Resultate an und stelle hierbei fest, dass hauptsächlich nur Einzel- oder Gruppenfotos gemacht wurden. Die Schülerinnen und Schüler haben das Entscheidende außer Acht gelassen, nämlich die Suche nach interessanten und relevanten Bildobjekten.
Anders sah es im Workshop in der KZ-Gedenkstätte Dachau aus. Hier gehen die Schülerinnen und Schüler mit einer völlig anderen Art und Weise an die Aufgabe heran. Seit längerer Zeit beschäftigen sie sich im Geschichtsunterricht mit dem Projekt „Architektur während des Nationalsozialismus in Deutschland“. Daher sollen sich die Fotografien im Rahmen dieses Workshops thematisch nur auf das Konzentrationslager Dachau beziehen.
Die Endresultate sehen wie folgt aus: es wurden überraschenderweise keinerlei Portraitfotos gemacht. Die Schülerinnen und Schüler haben sich voll und ganz auf das Thema konzentriert. Das macht sich besonders an den Bildern bemerkbar.
Diese sehen alle äußerst interessant aus, vor allem wenn man die Tatsache bedenkt, dass sie unter harten Bedingungen entstanden sind. Die Belichtungszeit beispielsweise betrug 30, 60 oder sogar 90 Minuten in den dunklen Innenräumen und die Teilnehmer mussten diese Zeit an ihrem Ort bleiben. Darüber hinaus stieg die Temperatur während des drei tägigen Workshops täglich auf 30 °C bis 32 °C. Außerdem mussten die Schülerinnen und Schüler auf dem riesigen KZ-Gelände weite Strecken laufen und dabei das schwere Equipment tragen. Nichtsdestotrotz gab es diesbezüglich keinerlei Beschwerden.
Obwohl es nur ein einziges Thema gab, sind die Endergebnisse wirklich sehr beeindruckend und können sich blicken lassen. Vermutlich ist dies auch der Grund, warum dieser thematische Workshop so erfolgreich verlief. Hier sehen Sie einige Beispielfotos: